2. Stock-Kreuz
Standort: am ‚Loiser Straßl‘ südlich der Seewiese 48°32,23’ nördl.Br. 15°44,03’ östl.L. Beschreibung: Holzkreuz Maße: Höhe: 210cm; Breite:120cm; Schaft:11,5 x 11,5cm Entstehungszeit: 1989 neu errichtet
Die Flurdenkmäler der Gemeinde Hohenwarth-Mühlbach Burgfrieden und Olbersdorf
Zur Geschichte des Kreuzes Im Jahre 1989 wurde hier an der Grenze der Katastralgemeinde Burgfrieden durch Johann Waldschütz und Erich Broidl aus Straß ein neues, massives Holzkreuz – angefertigt von Josef Ritschka aus Straß aus altem Lärchendachstuhlholz – errichtet. Es ist mit starken Eisenbändern an einem Betonsockel angeschraubt und wird nun wohl viele Jahre Wind und Wetter trotzen. Schon im Jahr 1974 war das alte Kreuz recht schlecht und angemorscht. Nach Auskunft von Herrn Joseph Fehringer aus Olbersdorf († 1980) zeigte die schon seit langer Zeit verrostete Blechtafel seit mein Lebtag eine Maria mit Kind. Über die Herkunft des Namens dieses Flurdenkmales kann ich nur Vermutungen anstellen: Wahrscheinlich wird man den Namen mit einer Familie Stock(er) in Verbindung bringen können. Die besonders harte Arbeit des Stockgrabens findet sich merkwürdigerweise kaum in einem Familiennamen unserer Gegend wieder. Auf der Josephinischen Landesaufnahme ist in mäßiger Entfernung vom Stockkreuz am Dienbach ein einschichtiges Haus mit dem Namen Stocker eingezeichnet (15°44,58 östl.L., 48°31,80 nördl.B.). Schon um 1737 – also etwa 50 Jahre davor – wohnt die Familie des Johannes Stocker hier auf einer Schweizer Hütte, 1761 übernimmt Philipp Schlippen/Schielp von der Stocker=Hütten eben dieses Haus, dessen Name sich in Schielpenhütte ändert. Die für den Franziszeischen Kataster 1823 angefertigte Karte Burgfriede der Herrschaft Muihlbach in N:Oesterreich V:U:M:B: zeigt hier die Schibbenhitte mit der Hausnumero 4. 1829 wird dem neuangestellten Revierjäger von Mühlbach, Karl Kattner, eine Wiese bei der Schirpenhütte zur landwirtschaftlichen Nutzung zugewiesen. Heute ist zwar der Name Schippenhütte bei älteren Leuten noch geläufig, allerdings ist der Platz dieser alten Ansiedlung fast unkenntlich, d.h. man kann die Grundfläche bzw. den etwas auffallenden Rand des Siedlungs-Plateaus gegen den Dienbach hin nur undeutlich erkennen. Alexandra LEEB gibt als Ursache für die Errichtung des Stockkreuzes mit Berufung auf Burger o. J. folgenden Unglücksfall an: Wahrscheinlich handelt es sich um Johann Lager aus Kleinburgstall, der am 13. Jänner 1817 im 49. Lebensjahr beim Stocksprengen mit Pulver durch ein Holzstück getötet worden war. Nun sind dazu zwei Anmerkungen zu machen: Burger o. J. war höchstwahrscheinlich das Schulheft, in dem der Burger-Lehrer aus Zemling († 1991) mit dem Titel Sie starben eines unnatürlichen Todes mit ganz kleiner Schrift viele Unglücksfälle anführte. In der Kopie, die mir zur Verfügung steht, findet sich das Unglück des Johann Lager nicht verzeichnet. Zum andern lautet die Eintragung in den Matriken Eggendorf am Walde: 1817 den 13tn Jänner um 3 Uhr Nachmittag / Haus Nr 12 /Johann Lager Bauer zu Burgstall / katholisch / Männlich / 49 [jg] / Krankheit und Todes Art: An einer Gehirn Erschütterung, die ihm durch Stockzersprengen ist zugefüget worden. Ort, und Tag der Begräbniß: Eggendorf den 15tn Jänner 1817. Anmerkung.Ort: Diesen Mann traf beym Stockzersprengen ein Stück=Holz, das ihn augenblicklich getödtet hat. Burgstall. Bei Interpretation dieser letzten Eintragung, nämlich Ort: … Burgstall war also das Unglück in Burgstall geschehen. So darf an einer Verbindung des Johann Lager‘schen Unglücks mit dem Stock-Kreuz zumindest gezweifelt werden.