8. Doppelkreuz II
Standort: an der Straße von Olbersdorf nach Zemling 48°32’ nördl.Br. 15°46,05’ östl.L. Beschreibung: Holzkreuz Maße: Höhe: 160cm; Breite: oberer Querarm: 66cm, unterer Querarm: 82cm Schaft: 9 x 11cm
Die Flurdenkmäler der Gemeinde Hohenwarth-Mühlbach Burgfrieden und Olbersdorf
Zur Geschichte des Kreuzes Bis etwa 1985 stand an dieser Stelle das alte Doppelkreuz, welches von Herrn Joseph Fehringer aus Olbersdorf liebevoll gepflegt wurde. Dem Aussehen nach war es eine verkleinerte Ausgabe des Doppelkreuzes am Beginn der Jungbrunnenwiese (Nr.7) – wahrscheinlich am Anfang des 20. Jahrhunderts angefertigt. Die Herrschaft Mühlbach stellte hier um 1985 ein neues massives Kreuz auf. Das rechts abgebildete Medaillon mit der Darstellung eines Hirschen vor einem Wegkreuz wurde vom alten Doppelkreuz übernommen, ist aber jetzt nicht mehr vorhanden. Diese Abbildung möge den Hinweis auf ein höchst interessantes Forschungsgebiet gestatten: Die Abbildungen von Flurdenkmälern. Auf der Österreichischen Karte 1:50 000 Blatt 21 Horn aus dem Jahre 1986 findet sich der Name umgestaltet zu Tobelkreuz. Da war natürlich kein außeralpiner Tobel namensgebend, sondern der Herr Geometer hat nur Gehörtes niedergeschrieben. Unter anderem wird das harte „p“ in der Gegend rund um den Manharstberg ganz weich ausgesprochen. Eintragungen in den Kirchenbüchern bestätigen diesen Vorgang auch bei anderen Buchstaben-Kombinationen, denn der Herr Pfarrer mußte eben Gehörtes niederschreiben oder Taufpaten und Trauzeugen unterschreiben sich, so wie sie ihren Namen aussprechen: z.B. wird Plankenauer Blangenauer ausgesprochen und niedergeschrieben. Aus Profin wird ein Brofin, aus Paul wird ein Baul , aus Anton wird Andon, aus Ertl wird Erdel usw. Auf diese Art wird im 20. Jahrhundert der Herr Geometer Tobelkreuz gehört und dann aufgeschrieben haben.